Hallo zusammen!
Wer ein Continental Edison in seinem SM hat, weiß, dass er zu Gunsten der tollen Optik ein paar Kompromisse eingeht. Neben der recht mäßigen Empfangsqualität ist das Radio leider nur mono und verfügt über keinen Line-In. Letzteres ist besonders störend, denn mit einem externen Eingang könnte man wenigstens Geräte, wie z.B. einen MP3-Player, anschließen.
Darum habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie man ein LineIn-Anschluss realisieren kann, ohne das ganze Radio auseinander zubauen. Ich habe auch eine gute und einfache Lösung gefunden: Einen FM-Modulator.
Manche von Euch kennen das Gerät vielleicht, denn so etwas gibt es schon recht lange am Markt. Man schleift es in das Antennenkabel des Radios ein und auf einer wählbaren Frequenz moduliert es das eingehende Audiosignal auf. Damit hat man gleichsam einen zusätzlichen Radiosender, über den man den Ton des MP3 Players empfangen kann. Das System basiert aber
nicht auf Funk, wie die in Mode gekommenen „FM-Transmitter“, die man derzeit überall bekommt. Der Vorteil dieses fest verkabelten Systems ist daher eine bessere Qualität und dass es keine Überlagerungen mit „echten“ Radiosendern gibt.
Diese FM-Modulatoren gibt es in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen, zwischen €15.- und €40.- Ich habe mich für obiges Modell der Firma Dietz entschieden, weil es dazu ganz zufriedene Testberichte im Netz gab. Wahrscheinlich sind aber viele andere Modelle vollkommen baugleich und kommen aus derselben Fabrik in China.
Der Modulator hat leider keinen direkten Eingang für Klinkenstecker, sondern nur herkömmliche Hifi-Cinch-Buchsen. In einem ersten Versuch habe ich mit Hilfe eines Adapterkabels und einer provisorischen Verkabelung die Qualität getestet.
Das Antennenkabel steckt man in den Modulator, der wiederum ein Antennenausgangskabel hat, das man in das Radioen steckt. Er benötigt eine eigene 12V Spannungsversorgung, die man parallel zum Radio abgreift. Jetzt muss man nur noch eine gewünschte Frequenz mit Hilfe der seitlichen Dip-Schalter wählen und einen MP3 Player anschließen, schon kann es losgehen. Ich habe mich für die Frequenz 87,9 entscheiden, weil hier in NRW da eh kein interessanter Radiosender liegt. Nachdem ich das Continental Edison auf 88MHz justiert habe, kam tatsächlich der MP3-Sound in guter Qualität über die Lautsprecher, im typischen Continental Edison Klang
Das Gerät taugt also, jetzt muss man nur noch die passende Stelle für den Einbau finden. Das ist gar nicht so einfach, denn wie wir alle wissen ist der Radioschacht des Citroen SM alles andere als großzügig bemessen. Ich habe dennoch eine gute Stelle gefunden: In der Ecke hinter der Handbremse:
Da passt der Modulator mit seinen Abmessungen von 8x5x3cm geradeso hinein, allerdings nur ohne angeschlossenen MP3 Player. Mit den Cinch-Stecker wird das ganze zu lang. Man kommt also nicht darum herum, alle Ein-/Ausgänge auf ein und dieselbe Seite zu verlagern. Da die Konstruktion mit den Cinch-Eingängen + Adapterkabel eh irgendwie frickelig ist, habe ich mich entschlossen, direkt ein Klinkenstecker-Kabel als zusätzlichen Eingang parallel zu schalten. Damit schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich kann das Kabel an der richtigen Seite aus dem Modulator heraus führen und habe direkt die passende Stecker-Variante für jeden MP3-Player. Dazu muss man aber den Modulator öffnen.
Vier kleine Schrauben später kann man die Platine aus dem Metallgehäuse herausziehen, überraschend viel Technik steckt in dem „Minisender“. Auf der Rückseite sind die Cinchbuchsen aufgelötet, hier lötet man nun einfach parallel die Massen und Signalleitungen des Klinken-Kabels. Für Letzteres schlachtet man am besten einen günstigen Kopfhörer, denn die Kabel sind schön dünn und lassen sich später leichter durch enge Spalte verlegen (siehe unten). Außerdem haben sie abgewinkelte Klinkenstecker.
Im Bild oben sieht man das fertig eingelötete Kabel. Man sollte darauf achten, dass man die Kabel vor dem Verlöten durch das Loch in der Platine steckt, um es elegant nach oben zu lenken. Jetzt muss man nur noch die zwei Kabel mit durch das Kabelloch (leicht aufbohren) nach außen führen und fertig ist der „modifizierte Modulator“:
Wenn man will, kann man den Strom direkt im Continental Edison abgreifen, da lassen sich die Stromkabel gut verlöten:
Alternativ kann an den Strom aber auch irgendwo in der Mittelkonsole abgreifen, ich war aber zu faul, da irgendwo neue Kabel zu crimpen. Daher habe ich es wie oben gemacht, ist so auch hinter den Entstörkernen des Continental Edison.
Jetzt kommt der Einbau in der Mittelkonsole: Den Modulator klebt man am besten mit gutem Montageklebeband in die ausgesuchte Ecke, so dass die Kabel alle Richtung Radio zeigen (Nicht vergessen das Antennekabel vorher einzustecken).
Im vorletzten Schritt verlegen wir nun das Audio-Klinken-Kabel: Dazu nehmen wir den Einsatz des Aschenbechers heraus, führen das Kabel durch das entstehende Loch und stecken den Einsatz zurück. Da das Audiokabel sehr dünn ist, funktioniert das problemlos.
Nun haben wir im Aschenbecher unseren Line-In. Bei Nichtgebrauch ist er unsichtbar unter der Schiebetür versteckt.
Alternativ kann man auch das Kabel nach hinten aus der Konsole führen und die Ablageschale als MP3-Halterschale verwenden. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich bei Nichtbetrieb das Anschlusskabel absolut unsichtbar haben möchte (ich hasse im Auto herumliegende Kabel).
Jetzt brauchen wir im letzten Schritt nur noch das Continental Edison wie gewohnt zu verkabeln, den Antennen-Ausgang des Modulators mit dem Eingang des Radios zu verbinden, es einzubauen und fertig ist unser New / Old Entertainment-System.
Da das Continental Edison ja zwei manuelle Speicherbänke für UKW bietet, brauchen wir die eingestellte Modulator-Frequenz nur auf die 88MHz zu programmieren und schon haben wir auf Knopfdruck unsere externe Audioquelle im Radio. Die gesamte Funktion bleibt absolut unberührt.
Bei Nichtgebrauch sieht man nichts von dem MP3-Umbau
Angenehmer Nebeneffekt: Die Empfangsqualität der übrigen Sender ist auch verbessert! Seitdem ich den Adapter drin habe, ist mein Radioempfang deutlich stabiler. Anscheinend arbeitet der Sender auch ein wenig als Signalverstärker…
Gruß,
Ekki