Hallo zusammen!
Heute mal eine recht kurze Anleitung…
Jeder kennt es, jeder mag es und jeder hasst es von Zeit zu Zeit: Die Rede ist von dem universalen Anzeigeinstrument rechts in der Armaturentafel. Es informiert über alle aktuellen Einstellungen (Licht, Blinker, usw.) und warnt uns über eventuelle Probleme (Ladestrom, Öldruck, usw.) bis hin zum Totalausfall (Stop-Lampe!), dies alles natürlich in der SM-typischen Ovalform:
Wie an allem hat der Zahn der Zeit auch an diesem Kombiinstrument genagt: Staub und Kratzer lassen die Plexifront erblinden und der Augenaufdruck auf dem Testknopf zur Überprüfung der wichtigsten Warnlampen ist zudem halb oder komplett abgegriffen.
Doch mit ein klein wenig Mühe kann man zum Glück alles im neuwertigen Glanz erstrahlen lassen. Wie dies genau geht, zeigt diese kleine Anleitung in zwei Schritten:
1) Der Druckknopf
Der schwierigste Teil ist die Restauration des Augenaufdrucks: Da die Bemalung leider nicht vertieft ist (wie z.B. bei den Lenkradschaltern), kann man nicht mit herkömmlicher Farbe die Konturen nachziehen, sondern muss für einen neuen Aufdruck sorgen.
Zu diesem Zweck hat Marcus (mcglogg) mit passender Belichtung einen gut erhaltenen Knopf so fotografiert, dass die Konturen des Aufdrucks kontraststark herauskommen:
Dies hat er mit entsprechenden Grafikprogrammen so weiter verarbeitet, bis schließlich eine druckfertige Schablone herauskam:
Vervielfältigt kann man fast 100 Symbole auf einem einzigen DIN A4 Bogen unterbringen. Die Bilddatei wird im entsprechenden Artikel im Wiki zum Download zur Verfügung gestellt.
Diesen Bogen druckt man aber nun nicht auf Papier, sondern auf transparente Laserfolie, man benötigt dafür lediglich einen herkömmlichen Laserdrucker.
Fertig gedruckt hat man nun rund 100 Augen auf der Folie, wobei die Outlines transparent sind und noch die passende Farbe benötigen.
Nun gilt es, die Farbe des originalen Aufdrucks zu ermitteln, was in Anbetracht der Abnutzung und Verschmutzung nicht ganz einfach ist. Anscheinend gab es original einen weißen und silbernen Aufdruck. Die von mir untersuchten Knöpfe hatten definitiv einen silbernen Aufdruck, denn er glänzt gegen das Licht wie der Chromrahmen.
Eine perfekte Restauration muss natürlich den Silberlook erhalten, was durch Chromspray aus der Dose, in jedem Baumarkt erhältlich, ermöglicht wird. Man nimmt den glänzenden Sprühlack und sprüht einfach über den Folien-Aufdruck rüber, bis dieser kaum noch zu sehen ist. Wichtig: Man sprüht auf dieselbe(!!) Seite, auf die der Drucker gedruckt hat! Man erkennt sie daran, dass der Aufdruck dort nicht glänzt, sondern leicht matt ist. Die erste Schicht dünn sprühen und trocknen lassen, bevor man eine zweite und dritte Schicht aufsprüht. Nicht zu dick sprühen! Alternativ kann man natürlich auch Sprühlack „weiß glänzend“ verwenden.
Ist die Farbe ausgetrocknet, dreht man die Folie um und kontrolliert den Deckungsgrad der Farbe gegen das Licht. Auch auf eventuelle Lackierfehler und Staubeinschlüsse sollte man jetzt achten.
Auch wenn die Outlines den gesamten Knopf abbilden, so brauchen wir lediglich das kleine Augensymbol. Dies führt uns zum schwierigsten Schritt der Prozedur: Mit einer feinen Nagelschere schneiden wir das Auge aus, ohne dabei den Silberaufdruck zu beschädigen. Je genauer wir hier entlang der Konturen schneiden, umso besser wird das Endergebnis!
Da das kleine Auge sehr unhandlich ist, kleben wir auf die Vorderseite einen schmalen Tesastreifen:
Nun gilt es, den Aufdruck auf den originalen Knopf aufzukleben: Wir besprühen die Rückseite mit UHU-Sprühkleber (gibt es ebenfalls in jedem Baumarkt), richten das Auge auf dem Druckknopf des Kombiinstruments millimetergenau aus, drücken es fest und ziehen nach kurzer Antrockzeit vorsichtig den Tesa-Streifen ab. Wenn nötig können anschließend noch kleine Positions-Korrekturen vorgenommen werden.
Eventuelle Kleberückstände an den Rändern des Auges und auf der Oberseite des Knopfes sollte man vorerst ignorieren und den Klebstoff erst einmal mehrere Stunden aushärten lassen.
Der folgende Zusatz-Schritt ist nur für Fanatiker und nicht zwingend notwendig: Da die Kopierfolie relativ dick ist, schleifen wir sie etwas dünner. Dazu kleben wir den Knopf um das Auge herum mit Kreppband erst einmal ab. Danach schleifen wir den Aufdruck mit feinem Schleifpapier (1000er) immer dünner, bis wir auch das Kreppband durchgeschliffen haben. Danach ist der Aufdruck so dünn, dass man ihn kaum noch als Erhebung fühlen kann.
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