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1. Der mechanische Einbau
Nach kurzer Analyse wird klar, dass nur der Aschenbecher als idealer Platz für eine dezente Integration dienen kann. Er wird eh nicht benutzt, da in so einem wertvollen Auto selbstverständlich Rauchverbot herrscht und bietet mehr als genug Platz. Außerdem befindet sich unter ihm die komplette Elektrik, man muss keine langen Strippen ziehen.
Aus meinem Schlachtwagen hatte ich noch einen Aschenbecher, allerdings in einem erbärmlichen Zustand.
<<-- Die Basis
Da man einiges an dem Aschenbecher verändern muss, wollte ich nicht meinen neuwertigen aus dem Auto opfern, sondern restauriere dieses Gammelteil nebenbei. Als erstes wird der ganze Rost und Dreck grob weggeschmirgelt - mit Schleifpapier oder für Faule mit einem Dremel und Schleifeinsatz.
Nach dem Entrosten ist der Einsatz noch nicht schön, aber schon mal wieder „anfassbar“. Nun betrachten wir die Ladeschale:
Im Falle des Nexus Ones ist die Ladeschale sehr schmal und verfügt über einen internen Bluetooth-Empfänger. Während des Ladens werden alle Audiodaten so übertragen und durch einen Klinkenstecker an Kopfhörer oder Audioanlage weitergegeben.
Der entsprechende Audioanschluss befindet sich auf der Rückseite (grüner Pfeil). Die Stromversorgung erfolgt über die Mikro-USB-Buchse, 5Volt (roter Pfeil). Trotz dieses schlanken Designs passt die Ladeschale aber leider nicht in das Loch für den Aschenbechereinsatz, weshalb man diesen mit einem Dremel in der Mitte verbreitern muss.
Die beiden Pfeile zeigen auf die Verbreiterungs-Mulden, die ich in das Blech geschliffen habe. Auf der Unterseite solle man darauf achten, dass keine scharfen Kanten an dem Falz entstehen, die Spitzen sollte man einfach rund schleifen.
Wie bereits gezeigt befinden sich die Anschlüsse der Ladeschale an der Rückseite. Damit wir am Ende auch Kabel dort einstecken können, müssen wir auf der richtigen Höhe in der vertikalen Mittelverstrebung des Aschenbechers zwei Löcher bohren. Vorher sollte man alles genau ausmessen, damit die Löcher auch treffen:
<<-- Die Stecker-Löcher in der Halterung des Aschenbechers.
An dieser Längsverstrebung wollen wir auch die Ladeschale mit Hilfe eines breiten Winkels montieren. Wenn man einen sehr steilen Stand des Handys bevorzugt, reicht ein rechtwinkliger Metallwinkel.
Ich wollte die Schale aber möglichst flach einbauen, weshalb der Winkel vergrößert werden musste. Das ist recht einfach: Metallwinkel auf einen flachen Betonboden legen und mit einem schweren Hammer hinten auf den Falz klopfen, bis der gewünschte Winkel erreicht ist.
<<--Fertig gebogener Haltewinkel
Wir bestimmen die Montagehöhe des Winkels, markieren die Löcher und bohren kleine Löcher in die Längsverstrebung des Aschenbechers für die Halteschrauben. Bevor wir nun die ganze Halterung zusammenbauen, gilt es, die Optik zu perfektionieren. Dafür hat man drei Möglichkeiten:
- Wenn die Originalsubstanz noch gut war, so lassen
- Strahlen und neu galvanisieren lassen
- Polieren und Verchromen lassen
Ich habe mich für die letzte Variante entschieden, weil das eine 1000x edlere Optik bewirkt. Mit feinem Schleifpapier und Dremel ist der Innenbereich schnell auf Hochglanz getrimmt. Damit nichts anläuft, lässt man es verchromen oder „zaponiert“ es mit Speziallack. Letzteres reicht, weil man mit dem Innenbereich bei Gebrauch nie mehr in Berührung kommt.
<<-- Zu 90% fertig poliert
Nach der Metallaufarbeitung lackiert man die Seitenteile und den Innenbereich mattschwarz. Dafür gilt es, sorgfältig vorher alles abzukleben!
Auch den Montagewinkel lackiert man schwarz und schraubt letztendlich alles zusammen. Wenn man alles richtig gemacht hat, ragt nun die Ladeschale im gewünschten Winkel oben aus dem Halteloch des originalen Ascheinsatzes.
Man muss natürlich unbedingt darauf achten, dass die Ladeschale nur soweit nach oben rausragt, dass man noch die Schublade darüber zuziehen kann und nichts anschlägt.
Die obigen Bilder zeigen, wie der Winkel die Ladeschale stabil in Position hält. Wenn man alles millimetergenau geschliffen hat, braucht man sie noch nicht mal festzukleben.
Nun fehlt noch der Deckel mit dem Rollo: Man poliert den Chromrahmen, klebt diesen dann mit Kreppband sorgfältig ab und lackiert den Rest mattschwarz. Danach bringt man das Plastikrollo mit Acrylpolitur wieder auf Vordermann und baut alles zusammen:
Für besonderen Luxus lässt man sich das Ganze dann noch von Herrn Opron persönlich signieren, auf der Technoklassika habe ich die Gelegenheit genutzt.
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<<-- Opron lässt grüßen
Diese Version ist aber zu schade für den Alltag, weshalb ich eine unsignierte Blende letztendlich verbaut habe.
Nun wäre die Montage fast abgeschlossen, es bleibt aber ein unschönes Loch vor der Ladeschale, durch das man ins unschöne Innere schauen kann. Um dies zu verdecken und als zusätzliche Kipphalterung, damit das Handy trotz des flachen Winkels nicht aus der Ladeschale kippt, habe ich ein ausgemessenes Stück des Ascheinsatzes abgesägt, und zwar den Teil mit dem Edelstahlgitter, auf dem man normalerweise die Zigaretten ablegt / ausdrückt.
Dieses arbeitet man ebenfalls optisch auf (Polieren, abkleben, lackieren) und schleift es so passgenau, dass es vor die Ladeschale in das Aschenbecherloch geschoben werden kann.
Im Bild oben sieht man, dass es an der Ladeschale anliegt und deshalb auch nicht zur Seite wegkippen kann. Die Oberseite ragt ca. 1cm über die Ladeschale und dient so als Stütze für das Handy, nachdem man es genau gebogen hat.
<<-- Stützgitter für das Handy
Wenn man die Löcher im Mittelsteg richtig gebohrt hat, befinden sich die hinteren Anschlüsse der Ladeschale genau dahinter:
Die Vormontage ist damit abgeschlossen. Wenn nötig, muss man noch die Kontakte des Zigarettenanzünders überarbeiten, denn für den haben wir auch noch eine Verwendung. Weiter geht es nämlich mit der Elektrik…
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