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3) VERSPIEGELN
Nach diesen Vorarbeiten kommen wir zum Neuverspiegeln. Dafür verwenden wir eine spezielle Metallemulsion aus dem Modellbau: „Alclad Chrome“. Hierbei handelt es sich um feinen Metallstaub, der in einer Azetonlösung verteilt ist. Sprüht man ihn auf, verfliegt das Azeton nach wenigen Sekunden und die Metallpartikel verteilen sich hauchdünn auf dem Kunststoff. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Oberfläche absolut glatt ist, weil nur dann eine Spiegelfläche entsteht. Vorher unbedingt auch den Kunststoff komplett entfetten und reinigen!
Zum Aufsprühen muss man eine Airbrushpistole verwenden, hierzu gibt es keine Alternative. Wichtig ist es dabei, wirklich hauchdünne Schichten zu sprühen, diese trocknen zu lassen und dann eine neue Schicht zu sprühen. Das wiederholt man mindestens ein Dutzend Mal, bis die Metallschicht absolut deckend ist (zum Überprüfen gegen helles Licht halten).
Oben sehen wir die fertig deckende Metallschicht von Innen. Auf keinen Fall darf man diese nur berühren oder gar abwischen!! Sie ist sehr empfindlich und nicht abriebfest! Daher muss man sie von hinten versiegeln. Das müssen wir eh, denn die Metallfarbe sieht ja so auch nicht original aus (wenn auch nur von innen zu sehen). Im Baumarkt bekommt man als Sprühlack die Farbe „Eisengrau – glänzend“. Diese sprüht man nach sorgfältigem Abkleben der zu schützenden Stellen aus angemessenem Abstand auf die Metallschicht.
Auch hierbei muss man zunächst absolut dünne Schichten sprühen, da die Metallschicht empfindlich ist! Viele dünne Schichten später ist die Lackierung fertig und vom originalen Grau kaum zu unterscheiden.
Im folgenden Bild habe ich es mit Pfeilen markiert: Der rote Pfeil zeigt auf die Neulackierung, die grünen Pfeile auf den originalen Lack.
4) ERGEBNIS
Das war es auch schon. Nun reinigt man das ganze Gehäuse sorgfältig, poliert die Plexiglasoberflächen mit der Acrylpolitur schön auf, putzt und poliert auch die farbigen Rückgläser und baut alles wieder in den SM ein.
Wie in den Bildern oben zu sehen, muss sich die neue Spiegelschicht nicht verstecken und ist nicht von der originalen Verchromung zu unterscheiden. Ich habe noch einmal mit Pfeilen markiert, wo nachgearbeitet wurde (grün) und wo die originale Verchromung verblieben ist (blau).
Grün: Neu - Blau: Original
Noch eines: Man muss wirklich gewissenhaft und perfekt alle Arbeiten durchführen, damit das Ergebnis entsprechend gut ist. Nur eine kleine Stelle nicht richtig poliert, entchromt oder gereinigt, und schon hat die Chromschicht eine Macke oder ist Matt. Auch der graue Decklack ist mit äußerster Vorsicht aufzusprühen.
Daher ist die Methode nur geschickten und geduldigen Bastlern zu empfehlen. Aber das ist man als SM-Schrauber ja eh, oder?
Die Methode kann man auch an allen anderen Stellen innerhalb der Rückleuchten anwenden. An manchen Ecken werden aber die Politur und das Reinigen sehr / zu schwer, da man da nicht wirklich hinkommt, außer mit Q-Tips.
Gruß,
Ekki
PS: Dass die Gummilippe unter der Lampe nicht genau angepasst ist, weiß ich selber. Ist mir erst nach den Fotos aufgefallen und hatte keine Lust, die Fotos nach der Korrektur alle noch einmal zu machen.